Weiteres Projekt der Bürger-Energiegenossenschaft Rodgau/Rödermark eG geht in Betrieb
(29.01.2015)
Franziskushaus (Caritas)
Der Bau der Seniorenwohnanlage der Caritas in Rödermark-Urberach ist mittlerweile weit fortgeschritten. Die oberen beiden Stockwerke sind soweit fertiggestellt, dass es Sinn macht, sie staubfrei zu halten. Das bedeutet, sie nicht mehr mit den Baugebläsen zu heizen, sondern für ihre Wärmeversorgung, das hauseigene Heizungssystem zu verwenden. Aus diesem Grund wurde Ende Februar die Heizungsanlage des Gebäudes in Betrieb genommen.
Es handelt sich dabei um eine ökologische Anlage, bestehend aus einem Holz-Pelletkessel mit einer Leistung von 100 Kilowatt und einer Gastherme gleicher Leistung. Der Pelletkessel übernimmt die Versorgung des gesamten Gebäudes mit warmem Wasser und Heizwärme. Als Redundanz und im Falle extremer Kälte steht die Gastherme zur Verfügung. Beide sind elektronisch miteinander verbunden, arbeiten damit vollautomatisch zusammen und passen auf diese Weise, ohne menschlichen Eingriff, die benötigte Heizleistung dem Bedarf des Gebäudes an. Die Anlage ist außerdem mit einer elektronischen Überwachung ausgerüstet, die im Falle einer Störung automatisch eine Meldung an einen Servicetechniker absetzt.
Die Verwendung von Holzpellets für die Grundversorgung, in Verbindung mit der Effizienz der Steuerung und der guten Wärmedämmung des Gebäudes senken Heizkosten und sind gut für die Umwelt. Durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe als Energieträger spart die Pelletanlage 30 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr gegenüber einer herkömmlichen Erdgasanlage. Die Emission von Treibhausgas ist minimal, da 95 Prozent der Wärme auf der Basis nachwachsender Rohstoffen erzeugt wird. Sie sind bezüglich der Kohlendioxid Abgabe neutral, weil sie nur die Menge, die durch die Bäume aufgenommen wurde, auch wieder abgeben.
Ähnlich innovativ wie die Anlage selbst ist auch das Betriebskonzept. Die Heizung wurde geplant, errichtet und finanziert von der örtlichen Bürger-Energiegenosschaft (EnerGo). Über den Betrieb der Anlage und den Verkauf von Wärme wird die Investition refinanziert.
Mit dem Projekt macht die Genossenschaft deutlich, dass sich Ökologie und Ökonomie profitabel miteinander verbinden lassen. Die Umwelt wird durch die Einsparung an Kohlendioxid entlastet und beide Partner erwirtschaften mit dem Projekt einen finanziellen Vorteil. Damit profitieren über die Genossenschaft die Bürgerinnen und Bürger, wie aber auch die Caritas als Betreiber und Eigentümer der Seniorenwohnanlage. Sowohl die Planung, wie auch die Projektierung des Projekts wurden von der Genossenschaft in enger Zusammenarbeit mit den Firmen TKC und TK-Solar durchgeführt.